Büroräume sind vielfältiger als gedacht
Früher gab es für das Büro einen ehernen Grundsatz: „Ein Mitarbeiter, ein Schreibtisch, ein Bürostuhl, ein Rollcontainer!“ Diese Aussage gehört nicht erst seit der Pandemie und der damit verbundenen Notwendigkeit der flexiblen und ortsungebundenen Arbeit der Vergangenheit an.
Was jedoch nicht mit „Es war einmal…“ anfängt, ist die Notwendigkeit von unterschiedlichen Bereichen im Büro. Dabei gibt es insgesamt vier Grundrichtungen, entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer:
- Bereiche für Konzentrationsarbeit
- Areale für Interaktion und Kollaboration
- Räume für Kommunikation
- Funktionale Flächen für Empfang, Service und ähnliches
Jede dieser Grundrichtungen hat dabei unterschiedliche Anforderungen an Medien, Möbel und Design, so dass es einer grundlegenden Analyse bedarf, ob und welche Vorgaben teilweise oder sehr stark in die Planung einfließen müssen. Diese Potenzialanalyse bildet für uns den Ausgangspunkt eines jeden Projektes, denn ohne Daten und Erhebungen wird das Konzept „auf Sand gebaut“.
Damit Sie nun aber erstmal einen Überblick erhalten, welche Möglichkeiten sich bei den diversen Bürokonzepten und deren Raum-Arten bieten, folgt nun ein kleiner Überblick über die einzelnen Varianten.
Potenzial für Kostensenkung
360°-OFFICE-MATRIX (BA)
büroart analysiert Flächen – erarbeitet Konzepte – setzt Planungen um
Das statische Büro
Büros sind klassischerweise wie einzelne Segmente gegliedert. Ein Schreibtisch, ein Rechner, ein Stuhl und dazugehörende Ablagen. Diese Komposition ist arbeitnehmerzugeordnet. Das bedeutet, dass alle Mitarbeitenden einen eigenen Platz (englisch: Desk) haben.
Der Anteil der sogenannten statischen Büroformen wird aktuell für Deutschland zwischen 60 bis 70 Prozent geschätzt. Die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Büroformen müssen hierbei beschrieben werden, da sie in den multifunktionalen Lösungen durchaus ihre Spiegelung finden.
Das Einzelbüro
Zum Einzelbüro gehören sinnbildlich ein abgeschlossener Raum und ein Türschild mit dem Namen drauf. Dabei sind die Büromöbel innerhalb dieser Fläche variabel einsetzbar, sie bleiben aber eben an die Person gebunden, der dieser Raum zugeordnet ist.
Vorteile
Starke Bindung an das Unternehmen | Förderung der Konzentrationsarbeit | Individuelle Einrichtung von Büromöbeln, Licht und Wärme
Nachteile
Sehr großer Platzbedarf | Verringerte Teamkommunikation | Hohes Störpotenzial bei Unterbrechung
Anwendungsbereiche
Fokusarbeit | Bearbeitung vertraulicher Informationen | Kundenberatung
Das Mehrpersonenbüro & das Gruppenbüro
Beim Mehrpersonenbüro gilt das Gleiche wie beim Einzelbüro, nur mit der Erweiterung, dass eben mehrere Personen in dem abgegrenzten Büroraum ihren Arbeitsplatz haben. Oftmals werden bestimmte Teams – etwa Sales oder Marketing – gemeinsam in einem Mehrpersonenbüro untergebracht. Je nach Größe des Teams und der Fläche können ganze Gruppen zusammengebracht werden.
Vorteile
Effizienter Austausch im Team | Starke Bindung an das Unternehmen
Nachteile
Störung durch nicht teaminterne Kommunikation | Verringerte teamübergreifende Interaktion | Erhöhtes Konfliktpotenzial innerhalb der Teams | Keine individuelle Regelung von Licht und Wärme
Anwendungsbereiche
Ruhigere Teamarbeit | Projektarbeit mit hohem Fokusanteil
Das Kombibüro
Als Mischvariante für die statischen Büronutzungen gibt es das Kombibüro. Bei einem Kombibüro werden einfach die einzelnen und die mit mehreren Personen geplanten Räume um eine Kommunikationsfläche – meist eine Konferenzraum – erweitert. Die Kombination der verschiedenen statischen Bürolösungen galt lange als der „Königsweg“. Sowohl die konzentrierten Einzelarbeiter als auch gemeinsam agierende Teams finden in einem Kombibüro die idealen Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Das Großraumbüro als „Mittelding“
Das Großraumbüro lässt sich zwar grundsätzlich auch den statischen Arbeitsplätzen zuordnen – jedoch eben nur teilweise. Die Elemente des Mehrpersonen- bzw. Gruppenbüros gibt es hier auch. Abgegrenzte, feste Arbeitsplätze und weniger Individualsphäre. Es gibt nur wenig Abtrennung zwischen den Mitarbeiter:innen.
Versteht sich dieses Konzept nicht als Ansammlung von „Bürowaben“ sondern in einer gewissen Weise bedarfsorientiert, werden insbesondere die Meetingbereiche eher flexibel genutzt. Die Arbeit kann hier wie da erfolgen. Interaktion und Kommunikation sind treibende Kräfte im Großraumbüro. Daher war es in der Vergangenheit ein statisches Konzept – heute dient es sogar als Grundlage für variable Planung und Ausstattung. Durch den möglichen Einbau von Trennwand-Elementen und unterschiedlichen Arealen können flexible Büros schnell und komplett unternehmensbezogen umgesetzt werden.
Flexible Büro-Organisation
Das flexiblen Büro besitzt einen zentralen Aspekt – Flächeneinsparung bei gleichzeitig bedarfsorientierter Nutzbarkeit. Das spart einerseits Betriebskosten, andererseits bieten Büros mit variablen Konzepten unterschiedliche Möglichkeiten für die Mitarbeiter:innen, sich optimal zu entfalten.
Eine Eigenschaft muss jedoch dabei im Unternehmen verankert werden: es gibt keine fixen Arbeitsplätze mehr, sondern nur noch Shared Desks, also teilbare Plätze.
Das flexible Büro
Das flexible Büro hat natürlich Tische, Stühle und Ablagen. Diese sind jedoch nicht an eine bestimmte Person gebunden, sondern variabel nutzbar. Das bedeutet, dass die Arbeitsflächen für alle belegbar und nutzbar werden. Vollbelegung war schon zu früheren Zeiten utopisch. Krankheit, Urlaub, Termine, Teilzeit oder ähnliches verhinderten dies praktisch immer. Durch die pandemiebedingte Homeoffice-Welle der letzten Jahre gibt es mittlerweile in manchen Büros, selbst nach dem Ende Lockdowns, nur noch 30 Prozent Auslastung.
Das flexible Büro kann nun so gestaltet werden, dass die anwesenden Mitarbeiter:innen konzentriert arbeiten oder entspannt kommunizieren können, gleichzeitig aber die Möglichkeit der gedrängten Nutzung besteht, wenn doch „mal wieder“ mehr Leute da sind – Stichwort: multifunktionale Ausweichflächen.
Vorteile
Effizienter Austausch im Team | Deutlich verringerter Flächenbedarf | Geringere Betriebskosten | Variable Reaktion auf unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse
Nachteile
Sinkende Identifikation nichtanwesender Mitarbeiter mit der Firma | Geringere Individualsphäre
Anwendungsbereiche
Teamarbeit | Digitale Projektarbeit mit hohem Interaktionsanteil | Fokusarbeit | Kundenberatung | Bearbeitung vertraulicher Informationen | Hoher Außendienstanteil im Unternehmen
Das Club-Büro
Das Club-Büro, oder auch Business Club, ist eine Spielart des flexiblen Büros. Dabei werden die sehr offenen Grundrisse zugunsten von abgeteilten Flächen verändert. Es ist quasi die Mischung aus Einzelbüro, Mehrpersonenbüro und flexiblem Büro.
Der enorme Vorteil gegenüber anderen modernen flexiblen Lösungen ist, dass bei den Mitarbeiter:innen – nach unseren Kundenbefragungen – eine deutlich höhere Akzeptanz entsteht bei dieser Mischlösung. Zwar sind die Arbeitsplätze immer noch als „shared desks“ konzipiert, aber die Möglichkeit, auch mal für eine ruhige Arbeitsstunde im Einzelzimmer zu verschwinden, erleichtert die Einführung des Konzeptes enorm.
Vorteile
Effizienter Austausch im Team | Verringerter Flächenbedarf | Geringere Betriebskosten | Variabler Wechsel zwischen Kommunikation, Interaktion und Fokusarbeit
Nachteile
Geringere Individualsphäre durch geteilte Arbeitsplätze
Anwendungsbereiche
Teamarbeit | Digitale Projektarbeit mit hohem Interaktionsanteil | Fokusarbeit | Kundenberatung | Bearbeitung vertraulicher Informationen | Hoher Außendienstanteil im Unternehmen
büroart analysiert & empfiehlt
Wir konzentrieren uns genau darauf, was Sie und Ihr Unternehmen brauchen.
In unserer umfassenden Potenzialanalyse suchen wir die individuell sinnvollsten Eckpunkte und geben so eine optimale Grundlage für eine Flächenplanung. Die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen als unserem Auftraggeber, wir liefern jedoch die fundierten Erklärungen und Argumente für eine zielführende Empfehlung.