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Der perfekte Arbeitsplatz

Die Basics und noch mehr…

Der perfekte Arbeitsplatz

Die Basics und noch mehr…

Aber was bedeutet schon der Begriff perfekt? Google, oder früher ein gutes Wörterbuch, würde erklären, das etwas so gut ist, dass nicht besser geht. In unserer heutigen Zeit rangiert der Perfektionismus besonders im Arbeitsleben sehr weit oben. Wir sind getrimmt, in dem was wir tun immer schneller und besser zu werden. Selbstoptimieren und effizienzsteigern gehören zum beinahe normalen Vokabular.

Dieser Anspruch überträgt sich von unserer Lebenseinstellung auch auf unseren Arbeitsalltag. Das Umfeld sollte perfekt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen angepasst sein.  Dabei wandeln sich die Anforderungen im Großen – etwa durch neue agile Prozesse – wie im Kleinen. In der heutigen, meist hybriden Arbeitswelt braucht es den variablen, flexibel veränderlichen Platz zum Arbeiten. Wie können die Arbeitsplätze optimiert werden und dazu beitragen uns noch besser werden zu lassen?

Basics of Workplace (BoW)

Den richtigen Bogen spannen

Gibt es Firmen ohne Schreibtische, Bürodrehstühle & Co.? Noch vor einigen Jahren wäre diese Vorstellung unvorstellbar, ja lustig gewesen. Heute verändert sich dieses Grundbedürfnis. Nein, nicht falsch verstehen! Die Mitarbeitenden sitzen natürlich auch heute nicht auf dem blanken Fußboden, um die alltägliche Arbeit zu verrichten. Jedoch sind die Ansprüche an die Büromöbel – nicht erst durch die gesetzlichen Regelungen der Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) – deutlich verändert.

Step 1: Die Tisch-Thematik

Starre 0815-Varianten sind aus der Mode. Die Arbeitsplätze bekommen immer häufiger elektrisch höhenverstellbare Schreibtische. Hauptgrund: die Bewegungsarmut beim Sitzen und die dauernde Belastung des Beckens führen zu vermehrten Rückenbeschwerden. Das senkt die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen erheblich und steigert die Krankheitstage. Ist durch die Möblierung Stehen möglich, verringern sich die Ausfallzeiten deutlich.  Die gute Nachricht: Mittlerweile gibt es auch für das kleine Budget sogenannte Lifttische.

Und ein kleiner Tipp am Rande: Die Tischgröße von mindestens 160 x 80 cm ist verpflichtend bei einer Bildschirmtätigkeit von acht Stunden.

Step 2: Die Stuhl-Thematik

Standardbürostühle gehören ebenfalls in den Sperrmüll. Ein ergonomischer Drehstuhl ergänzt die positiven Wirkungen von höhenverstellbaren Tischen. Besonderes Augenmerk sollte dabei der Lendenwirbel-Entlastung zukommen. Ein ergonomischer Bürodrehstuhl mit der sog. Lumbalunterstützung entlastet den Rücken erheblich.

Armlehnen oder keine Armlehnen, das ist hier (k)eine Frage. Ohne Hamlet zu nahe zu treten, die Ablage der Arme auf seitlichen Lehnen entspannt Nackenmuskulatur und verhindert Schulter- und Kopfschmerzen. Also bitte auch auf das Vorhandensein von Armlehnen beim Bürostuhl achten.

Step 3: Die Licht-Thematik

Die Beleuchtung eines Büroarbeitsplatzes muss ausreichend, eigentlich optimal sein. Empfohlen werden bei manuellen Tätigkeiten (ohne PC) 500 bis 1500 Lux Beleuchtungsstärke. Kurz erklärt: Lux ist die physikalische Einheit für die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle.

Der breite Korridor bei der Beleuchtungsstärke kommt unter anderem dadurch zustande, dass ältere Menschen mehr Licht zum Arbeiten brauchen als junge. Im Raum sollten die Arbeitsplätze immer so ausgerichtet sein, dass die manuelle Fläche zum Fenster zeigt. Aufgrund des Schattenwurfs der Schreibhand ist es ideal, wenn ein Rechtshänder das Licht von links, ein Linkshänder den Lichteinfall von rechts hat.

Für die PC-Arbeit werden heute Beleuchtungsstärken von ca. 500 Lux empfohlen. Eine Verpflichtung gibt es aber: Die Blickrichtung muss bei Bildschirmarbeit parallel zum Fensterverlaufen.

Tipps & Kniffe: Die individuelle Anpassung der Standardbeleuchtung kann durch verschiedene mobile Leuchtkörper erreicht werden. Am besten und flexibelsten ist der Einsatz von Stehleuchten. Diese gibt es mit Präsenzmelder und Tageslichtsensoren, um Strom einzusparen.

Step 4: Die Stauraum-Thematik

Am festen Arbeitsplatz sollte alles seinen Platz haben. Neben Akten und Büromaterial sind damit auch die privaten Sachen der Mitarbeiter:innen gemeint. Dafür gibt es oft Rollcontainer mit abschließbaren Fächern.

Durch Desksharing und offene Bürokonzepte sind den Nutzer:innen jedoch keine festen Plätze mehr zugewiesen. Wohin also mit den persönlichen Gegenständen? Natürlich bleibt der mobile Rollcontainer eine Lösung. Zentrale Schließfächer oder klassischen Sideboards bieten hier zusätzliche Möglichkeiten.

Der Stauraum sollte jedoch immer so platziert werden, dass er die Laufwege freihält.

Verkehrswege, Bewegungsradius und Fluchtwege

Wie platziere ich den Arbeitsplatz richtig?

Oberster Grundsätze für die Planung der Wege sind Sicherheit und Einfachheit. Verkehrswege sollen in jeder Situation, besonders im Falle eines Fluchtszenarios funktionieren. Aus diesem Grund werden in den Regelwerken des deutschsprachigen Raumes auch die Begriffe Fluchtweg und Verkehrsweg unterschieden. Der Fluchtweg ist dabei ein besonderer Verkehrsweg, der schärferen Anforderungen unterliegt.

Verkehrsweg (im Büro)

Verkehrswege sind für den Fußgängerverkehr konzipiert. Dabei müssen auch Rollstühle oder Krankentragen problemfrei den Weg benutzen können. Die Verkehrswege sollten möglichst geradeaus führen. Es dürfen weder Kabel noch Schranktüren in diesen Bereich ragen. Zudem muss der Weg außerhalb des Bewegungsradius der Bürostühle liegen. Die Weg-Breite wird anhand der Nutzerzahl festgelegt.

Fluchtweg

Fluchtwege sind Verkehrswege, die der problemfreien Flucht aus einem Gefährdungsbereich, etwa Feuer oder Überschwemmung, dienen. Abgesehen von strengeren Anforderungen an Beschaffenheit und Breite müssen die Türen und Zugänge immer freigehalten werden.

Bewegungsradius

Mit der Bewegungsfläche ist der Stuhlbewegungsraum des Nutzers gemeint. Dieser muss mindestens 1,50 m². Das entspricht rund einem Meter ab der Tischkante. Dieser Bereich muss außerhalb der Verkehrswege und auch außerhalb der Arbeitsbereiche anderer Mitarbeiter:innen geplant sein.

Workplace Consulting

Lassen Sie sich von Fachleuten beraten!

Einige Firmen haben sogenannte Office-Manager:innen, welche sich um die Beschaffung und Gestaltung der eigenen Büroräume kümmern. Dabei geht es jedoch oft eher um den Erhalt des Status Quo als um eine sinnvolle Optimierung der Arbeitsplätze. Sie wissen natürlich das nicht jeder Tisch gleich einem anderen, nicht jeder Stuhl die gleichen Funktionen aufweist.

Dort wo der reine Produktvergleich endet und die Zusammenhänge zwischen Ergonomie, Größe und Variabilität eine Rolle spielen, kommen die sogenannten WPC (Workplace Consultants) ins Spiel. Die auch als Quality-Office-Manager geführten Spezialist:innen stehen den Unternehmen beratend zur Seite. Durch die Fachausbildung zum Arbeitsplatzexperten oder zur Arbeitsplatzexpertin kennen sie alle aktuellen und nötigen Basics des Workplace aus dem Stehgreif. Hinzu kommen die Erfahrungen aus anderen Optimierungsprojekten. Dadurch entstehen individuelle Arbeitsplatzkonzepte, die sich im Einklang mit dem gewählten Bürokonzept befinden.