Die Wichtigkeit der Fotodokumentation wurde bereits oben erschöpfend beschrieben. Hier eine kleine Anleitung zur Erstellung einer guten Dokumentation am Beispiel einer Ebene eines Gebäudes mit 3 Stockwerken.
Punkt 1: Fassade und Außenansichten festhalten
Starten Sie bei der Fassade von außen mit mehreren Fotos. Dies könnte bei Fragen zur Fassade, den Fenstern, oder Gebäudeachsen dann im Innenraum wichtig werden. Das Umfeld (Einbahnstraße, Straßenbahn, Fußgängerzone, Parkplätze, etc.) und die Lage des Gebäudes sind für spätere Anlieferung en hochinteressant. Fotografieren Sie vom Eingang weg mind. 3 Bilder (gerade, nach links und nach rechts).
Punkt 2: Wege zur Etage und zwischen Etagen aufnehmen
Laufen Sie den Weg vom Eingang des Gebäudes bis zum Zugang zur Etage ab und machen Sie Fotos. Vermessen Sie den Aufzug und die Durchgänge, sowie die Breite des Treppenhauses. Dies hilft später bei der Montageplanung. Falls Sie mehrere Etagen aufmessen, halten Sie die Etagenzahl mit Ihren Fingern beim ersten Bild in die Kamera. Alle chronologisch nachfolgenden Bilder bis zum nächsten „Fingerzeig“ entsprechen also der Etage und sind somit zugeordnet.
Punkt 3: Systematisch gleiche Aufnahmen der Räume
Starten Sie beim ersten Raum und fotografieren zuerst die Raumnummer oder den Raum auf der Zeichnung. Fluchtwegepläne im Flur eignen sich dafür auch vorzüglich. Die nachfolgenden Bilder sind dann den entsprechenden Räumen zugeordnet. Machen Sie mindestens 4 Fotos jeweils über die Raumdiagonalen – damit haben Sie im Normalfall alle wichtigen Details auf den Bildern. Gerne weitere 4 Bilder über die Raumachsen. Ich gehe dabei immer gegen den Uhrzeigersinn vor.
Erstellen Sie Fotos von Details (Decken-, Bodenanschlüsse, Kabelkanäle, Bodentanks – gerne geöffnet, Elektrounterverteilung, Sprinkler, etc.). Hierzu ist es sinnvoll einen Holzgliedermaßstab mit auf das Bild zu bringen. So haben Sie die Größe von z.B. Deckenpanelen erfasst, aufgrund derer Sie später an den Diagonalfotos Längen oder Höhen recht gut abschätzen können.
Punkt 4: Sichern Sie alle Fotos umgehend auf einem zusätzlichen Medium
Fertig! Sie haben die perfekte Grundlage für den Planer erarbeitet. Ergänzen Sie diese noch mit Ihren persönlichen Informationen in Textform und technischen Infos (z.B. Typenschildern an Brandschutztüren, Fluchtwegeplan, etc.) sowie Ihren Skizzen.
Mit diesem Packet kann ein Planer optimal effektiv arbeiten, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein. Die mögliche Verzweiflung, die Sie beim Lösungsversuch des Zahlendreher-Rätsels oben gerade möglicherweise verspürt haben, bleibt aus.
[Lösung: der Zahlendreher war 2,41m zu 4,12m ????]