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Stress mit Zeitmanagement vermeiden

Stress ist subjektiv und ungesund

Stress mit Zeitmanagement vermeiden

Stress ist subjektiv und ungesund

STRESS – Substantiv, maskulin [der]

Erhöhte körperliche oder seelische Anspannung, Belastung, die bestimmte Reaktionen hervorruft und zu Schädigungen der Gesundheit führen kann. Quelle: Oxford Languages

Kennen Sie die Situation – Sie sind unterwegs zu einem für Sie wichtigen Treffen und Sie kommen nicht pünktlich ans Ziel (Vollsperrung auf der Autobahn, der Zug hält ungeplant auf freier Strecke, etc.)? Es entsteht ein Gefühl von Hilflosigkeit bis hin zu Wut oder Verzweiflung. Dieser Zustand kann einen Menschen auch körperlich angreifen (Herzinfarkt, Unfälle durch unüberlegte Aktionen, etc.).

Im Film „Falling Down“ von 1993 veranschaulicht Michael Douglas diesen Zustand im Stau auf brillante Art. Jeder Mensch geht unterschiedlich mit Druck um und hat sein persönliches Stresslevel. Sicher ist jedoch, dass es für jeden Menschen einen Punkt gibt, an dem aus der grundsätzlich gesunden Anspannung ein ungesunder Stress wird.

Im Tierreich ist dies multipliziert stärker zu beobachten. Ein Kaninchen oder eine Maus, welche von z.B. einer Katze gejagt wird, kann den Angriff äußerlich völlig unbeschadet überstehen, stirbt jedoch kurz darauf im sicheren Versteck.

Stressbewältigung oder noch besser: Stressvermeidung

„Fahren Sie langsam, ich habe es eilig!“ Winston Churchill hat seinen Chauffeur gebeten langsamer zu fahren, denn er habe es eilig und möchte sein Ziel vor allem lebend erreichen. Während meiner Zeit in Japan habe ich auch folgenden Spruch gehört: „Wenn du es eilig hast, geh langsam. Wenn du es noch eiliger hast, mach einen Umweg.“

Hierin liegt eine tiefere Erkenntnis, die uns helfen kann mit Zeit- oder Erfolgsdruck, Anspannung oder anderen Stressfaktoren umzugehen. Das beste Mittel für mich ist die Stressvermeidung.

Offener Zeitplanung verringert Drucksituation

Sie haben einen wichtigen Termin bei z.B. einem Neukunden in einer anderen Stadt. Planen Sie die sog. akademische Viertelstunde als Zeitpuffer ein? Vermutlich nicht, denn bei einer solchen Planung der Anreise ist jedes unvorhergesehenes Ereignis sofort ein Auslöser für Stress – selbst wenn Sie es pünktlich zum Termin schaffen, wird Ihr Gegenüber dies negativ wahrnehmen.

Im Zeitmanagement lernt man die 60/40 Regel – Sie sollten maximal 60% Ihrer Leistungszeit fest verplanen. Die restlichen 40% bleiben frei und ungeplant für unvorhersehbare Ereignisse und wichtige spontane To-Dos. Wenn Sie diese Regel beherzigen, dann werden Sie Stress sehr selten körperlich erleben und Ihr Gegenüber wird Sie als souverän erleben.

Langsamer agieren, wenn die Situation beschleunigt

Während meiner Zeit als Projektleiter im internationalen Messebau habe ich mir angewöhnt, immer langsamer zu werden, je angespannter, bzw. stressiger mein Umfeld wird. Es hat sich auch als sinnvoll erwiesen, sich kurzzeitig komplett aus einer Situation herauszunehmen. Man hat dadurch die Möglichkeit die entsprechende Problemstellung von außen, also aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Die dann gefällten Entscheidungen sind in den allermeisten Fällen klüger, günstiger, schneller und damit zielführend.

In der Projektsteuerung gibt es immer 3 Stellschrauben: Qualität x Kosten x Zeit. Diese drei Faktoren sind untereinander abhängig und am Faktor Qualität wollen die wenigsten „drehen“. Die Kosten sind durch den Auftrag meist fixiert und damit kaum veränderbar. Haben Sie sich bei dem Faktor Zeit verkalkuliert, dann droht ein sehr stressiges Szenario.

Stressvermeidung fängt schon beim Denken an

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.“ Charles Reade hat das, vermutlich chinesische, Sprichwort bekannt gemacht.

Bei dem Beispiel mit dem wichtigen Termin und der Vollsperrung auf der Autobahn sind folgende Faktoren für den individuellen Stress entscheidend:

  • Die Wichtigkeit des Treffens
  • Die Angst vor Unpünktlichkeit
  • Die Fremdbestimmtheit durch die Rahmenbedingungen

Wenn Sie es schaffen diese Faktoren mit einer anderen Denkweise und damit aus einer anderen Perspektive zu betrachten, so werden Sie die Situation entspannter meistern. Sie können auch grundsätzlich eine andere Zeitplanung anwenden und z.B. am Vortag anreisen, um möglichst viele Unsicherheitsfaktoren auszuschließen.

Ich kenne reichlich Menschen die zu einer abendlichen Verabredung zum Treffen mit Freunden wie folgt kommunizieren: „Ich muss heute noch zu einem Termin“. Vermeiden Sie das Wort „müssen“ und ersetzen Sie dieses durch „wollen“, bzw. „Termin“ durch „Verabredung“, dann sieht die Situation deutlich anders aus.

Sie „müssen“ tatsächlich nur 7 existenzielle Dinge im Leben tun, wozu z.B. Atmen, Essen und Trinken gehören. Nun fragen Sie sich vielleicht was die restlichen vier Dinge sind: Stressvermeidung, Zeitmanagement und Ihre Gesundheit.