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Home-Office – Fluch oder Segen?

Pro & Contra auf den Punkt gebracht

Home-Office – Fluch oder Segen?

Pro & Contra auf den Punkt gebracht

Arbeit zu Hause statt im Büro – Home-Office – ist ein sehr umstrittenes Thema. Die Corona-Pandemie hat dieses Thema forciert und für viele Mitarbeiter:innen stellt sich die maßgebliche Frage: Soll  in den eigenen vier Wänden, quasi als Ersatzbüro, gearbeitet werden?

Es gibt mittlerweile einige Studien hierzu, jedoch gehen auch bei den Wissenschaftlern die Meinungen weit auseinander. Viele Arbeitnehmer können und wollen sich ein häusliches Büro nicht vorstellen, auch bei den Arbeitgebern gibt es unterschiedliche Einstellungen dazu. Daher ist es wichtig, mehr über das Für und Wider zu wissen – deshalb haben wir das für Sie zusammengefasst.

Die Arbeitgeber-Mythologie

Die meisten Geschäftsinhaber zucken bei der Idee, Büroarbeit in den Bereich der Mitarbeiter:innen zu verlagern, erst einmal kurz zusammen. Sind die eigenen Arbeitskräfte nicht zu sehen, entsteht das Gefühl des Kontrollverlustes. Ganz nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Doch genau das ist unsinnig, denn jeder, der nicht arbeiten will, findet auch im Büro Wege findet, unbemerkt nichts zu tun. Das Argument gilt also nicht.

Ein anderes lautet schlicht: „Wir haben ein ausgestattetes Büro – das wäre doch Verschwendung, wenn hier keiner arbeiten würde!“ Und genau diese Fragestellung treibt unsere Kunden oft dazu, nach Potenzialen zu fahnden. Doch zuerst steht die Frage ja, ob Home-Office aus Firmensicht wirklich etwas bringt, oder ob es bei der Pflicht zu Anwesenheit bleibt.

Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und vergleichen positive und negative Aspekte miteinander.

Was spricht für Home-Office Angebote?

Die Arbeit von zu Hause aus bringt in erster Linie Vorteile für die Mitarbeiter:innen. Die Zeit für den Weg verkürzt sich auf einen Gang durch die Wohnung, potenzielle Zeit für andere Aktivitäten entsteht. Die Arbeit wird – wie durch verschiedene Studien belegt – zumeist konzentrierter und auch schneller erledigt. Gleiches gilt für Meetings und Präsentationen.

Was fällt weg?

  • Lange, nervige An- und Abfahrtzeiten von zuhause ins Büro fallen weg
  • Verringerung der Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr und im Büroalltag
  • Ablenkung während der Arbeit durch informelle Gespräche mit den Kollegen (aka Bürotratsch)

Was entsteht?

  • Zeiteinsparung für Wege bedeutet mehr Freizeit
  • Effizienzsteigerung durch weniger Ablenkung
  • Digitale Meetings benötigen deutlich weniger Zeit und sind effizienter als Präsenztermine

Für das Unternehmen können Einsparungen in den laufenden Kosten entstehen, wenn beispielsweise kostspielige Mietflächen für Büros gekündigt werden. Zudem spiegeln sich die effizienteren Arbeitsabläufe der Einzelnen sehr schnell in den Projekt- und Arbeitsergebnissen wider.

Das Wider – Büroarbeit besser fürs Unternehmensklima

Klingt alles doch sehr sinnvoll und gut. Warum also nicht ausschließlich Home-Office? Die Antwort auf diese Frage liegt direkt in den positiven Seiten der Heimarbeit. Jedes Unternehmen lebt von seinen Mitarbeiter:innen und deren komplexen, sozialen Verflechtungen. Ein Team entsteht nur durch persönliche Verbindungen. Und genau hieran krankt es, wenn der informelle Teil der Kommunikation wegbricht.

Außerdem ist das konzentrierte und effiziente Arbeiten daheim nur möglich, wenn es überhaupt möglich ist, den Arbeitsbereich daheim sinnvoll und abgeschieden zu gestalten. In einer Dreiraumwohnung kann es für die Familie schwer sein, einen Arbeitsplatz unterzubringen. Und der Küchentisch ist auf die Dauer nicht der richtige Ort. Hinzu kommen noch die persönlichen Belastungen, wie etwa Home-Schooling oder Hausarbeit.

Für Unternehmen gibt es aber eine schleichende und sich über die Zeit als extrem negativ herausstellende Entwicklung: die Mitarbeiter:innen verlieren die Bindung zur Firma. Durch die Verlagerung der Arbeit in den privaten Bereich wird die Arbeit ein Teil des Lebens daheim, das Unternehmen ist in der Wahrnehmung von den Aufgaben jedoch zunehmend getrennt.

Die richtige Entscheidung: Denken Sie nicht schwarz-weiß!

Die gesunde Balance der Arbeitsangebote macht das Rennen. Die Fragen, ob Home-Office jetzt gut oder schlecht ist, oder ob sie das Maß der Dinge für die Zukunft sein soll, greifen schlicht zu kurz.

Es gilt für jedes Unternehmen, die Zukunft hybrid zu verstehen. Dort wird nicht mehr darum gehen, wo genau die Mitarbeiter arbeiten sollen und müssen, sondern eher um die Frage, warum sie nicht auch an diesem oder jenem Ort für die Firma tätig sein können. Das Büro büßt seine zentrale Rolle als Arbeitsfläche immer mehr ein und übernimmt dafür die Funktion der Heimat für die Arbeit. Gespräche, Zusammenkünfte, Interaktionen als Form der Unternehmensbindung und des Teambuildings werden da immer entscheidender.

Gleichzeitig bildet das Büro einen Anker für Konzentrationsarbeit und agile Prozesse, die für manche in Home-Office gar nicht zu machen sind, oder sich einfacher in den Räumen des Unternehmens umsetzen lassen. In jedem Fall sollte dabei die Möglichkeit, daheim arbeiten zu dürfen, nicht in Frage gestellt werden.

#hybridwork #homeoffice