Multifunktionsflächen
mehr als nur „Mehrzweck“-Räume
mehr als nur „Mehrzweck“-Räume
Großraumbüros werden gern unter dem Aspekt der Vielseitigkeit der Flächen vermietet. Egal, ob kleinzellige Bürobuchten gebraucht werden oder Räume für Konferenzen gebraucht werden – mit ein paar Stellwänden kann (so das Versprechen) jede Raumnutzung her- und dargestellt werden. Die modernen Büros sollen genau diese Prämisse erfüllen, sie sollen flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen und der unternehmensinternen Prozesse abgestimmt nutzbar sein.
Leider ist dies das falsche Verständnis von Multifunktion. Es geht eben nicht um die Mehrzwecknutzung eines Raumes, dessen Flexibilität nach der Einrichtung endet. Vielmehr sollen die multifunktionalen Flächen derart gestaltet sein, dass sie unter Zuhilfenahme von Einrichtungsgegenständen, Büromöbeln, Kommunikationstechnik und Visualisierungshilfen immer wieder neu an die Bedürfnisse angepasst werden – on the fly sozusagen.
Die Grundlage für multifunktionales Denken und Handeln im Büro liegt im Ansatz von Hybrid Work und den agilen Projektprozessen, die beide mehr und mehr Einfluss auf den Büroalltag gewinnen. Daher haben wir uns auch mit diesen Begrifflichkeiten beschäftigt und diese für Sie und Ihre kommenden Büroflächen-Optimierungen aufbereitet.
Mitarbeiterbezogene Angebote für Büroflächen ist DIE Anforderung für die nahe Zukunft. Wie kann das Büro Anziehungsbereich und zentraler Kommunikationsknoten bleiben (bzw.) werden, wenn durch Home Office und Remote Technik vieles von überall möglich wird? Antwort: durch aktivitätsbezogene Angebote in den Büroflächen – Activity Based Working (kurz ABW).
Was also umschreibt Multifunktion? Wie der rein wörtliche Sinn schlussfolgern lässt, sollen viele Funktionen im Raum genutzt werden können. Viele Seminarräume sind mittlerweile in dieser Weise konzipiert – teilbare Sektionen, differente Zugänge etc.
Aber dieses Verständnis geht noch nicht weit genug. Nicht nur die räumlichen Gegebenheiten sollen flexibel sein, sondern eben auch die Einrichtungen. Keine Stühle-Stapel am Rand oder beiseite gestellte Tische. Alle Einrichtungsgegenstände müssen dem Anspruch folgen, vielfältig genutzt zu werden.
So kann ein Board mit Bildschirm beispielsweise für die Information oder reines Entertainment genutzt werden, oder aber Präsentationen und Prozesse-Kommunikation unterstützen. Stehtische können für den Plausch unter Kolleg:innen oder zum konzentrierten Arbeiten genutzt werden. Es lassen sich viele Beispiele anfügen.
Mal „eben auf die Schnelle“ die Raumgröße verkleinern und ruhige sowie abgetrennte Bereiche schaffen. Die Multifunktionsflächen sollen grundsätzlich sehr offen gestaltet sein. Sobald aber eine Notwendigkeit zu größerer Abgeschiedenheit entsteht, können mobile Abtrennung und verschiebbare Elemente schnell Abhilfe schaffen. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Mitarbeiter:innen erfahren weniger Ablenkung durch Sichtschutz und Geräuschdämmung.
Die Multifunktionalität einer Fläche oder eines Raumes benötigt Büromöbel, die nicht nur eine einzige Nutzung zulassen. Der klassische Schreibtisch mit Drehstuhl ist ein gutes Beispiel für eher monothematische Nutzung. Ein innovativer Raumplaner wird da auf kleinteiligere Lösungen setzen. Er würde einen Tisch separierbar konzipieren. Das bedeutet, dass dieser zusammengesetzt als große Planungsunterlage dient und in einzelne Segmente zerlegt für konzentrierte Arbeit genutzt wird.
Zweiter wichtiger Punkt ist die Beweglichkeit der Möbel. Je leichter sie sich von jedem Teammitglied bewegen lassen, desto eher wird die Einrichtung an die Bedürfnisse angepasst. Das gilt nicht nur für die Sitzmöglichkeiten und Tische, sondern auch für Arbeitsflächen und Technik.
Genau der Punkt Technik umfasst dabei nicht nur die Kommunikationstechnik. Klassischerweise geht es da mittlerweile um Beamer, Streamer & Co. Das ist jedoch viel zu kurzgefasst. Da Multifunktionsflächen den Ansatz der bedürfnisbezogenen Nutzung – englisch Activity Based Working (ABW) – erst wirklich ermöglichen, braucht es barrierefreien Zugang zu Medien, Inhalten und Kommunikationskanälen. Die Teams in den Firmen werden bezüglich Ihrer Präsenzpflicht immer gemischter. Viele Arbeiten von zu Hause aus oder wählen sich von unterwegs in eine Besprechung ein. Da kann und muss die Technik im multifunktionalen Bereich den Zugang erlauben. Nur dann entspricht die Lösung den Anforderungen der hybriden Arbeitswelt.
Für unterschiedliche Bedürfnisse braucht es unterschiedliche Beleuchtung. Für informelle Gespräche reicht diffuses, nicht allzu helles Licht. Je mehr der Fokus auf Konzentration der einzelnen Mitarbeiter:innen gerichtet ist, desto mehr Spot-Light, also auf bestimmte Arbeitsflächen zentriertes Licht wird notwendig. Für Teambesprechungen oder Präsentationen könnte wiederum sequenziell zuschaltbare Beleuchtung optimal wirken. Ohne ein sinnhaftes Lichtkonzept scheitern hier viele der offiziell als Multifunktionsraum ausgezeichneten Bereiche.
Hinzu kommt, dass das Licht innerhalb des Gebäudes nicht allein entscheidend ist. Auch die Einstrahlung der Sonne von draußen kann Anpassungen notwendig machen, etwa Jalousien oder Vorhangelemente. Genau deshalb gehen unsere büroart-Teammitglieder ganzheitlich an die Planung von Multifunktionsarealen heran.
Für unsere Projekte verlassen wir uns nicht allein auf unsere langjährige Erfahrung. Wir analysieren die Gegebenheiten vor Ort und bringen die Ansprüche und Anforderung damit in Ausgleich. Nicht jede Fläche kann oder besser sollte multifunktional sein. Es braucht schlicht einige Flächen, die bestimmte Nutzungen ermöglichen, und nur die!
Multifunktionsflächen verfolgen bei vielen Projektplanungen aber unterschiedliche Prämissen. Zum einen geht es schlicht um kommunikationsfördernde Bereiche, insbesondere für den informellen Austausch und die Verständigung im Team während eines Projektablaufes. Die Interaktion wird zunehmend zum zentralen Faktor bei agilen und dezentral organisierten Prozessen. Gleichzeitig sind die Multifunktionsräume aber eben nicht an diese Nutzung gebunden und fungieren auch als eine Art von Überlaufschutz.